ZUSATZINFOS III
Wieder auf freiem Fuß, arbeitete Karl May bei mehreren Unterhaltungsblättern, schrieb Beiträge und bekam sogar eine Anstellung als Redakteur. 1878 endlich wurde er freier Schriftsteller, was anfangs noch nicht so erfolgreich war, sodass er einige Schulden anhäufte. Er schrieb parallel für mehrere Zeitschriften, begann mit seinem Orientzyklus und benutzte die verschiedenen Pseudonyme, um mehrfach Geld für seine Texte zu ergaunern. Er konnte es einfach nicht lassen. 1882 wurde sein erster Roman „Das Waldröschen“ veröffentlicht, der große Durchbruch kam aber erst 1892 mit „Carl Mays Gesammelte Reiseromane“. Jetzt erst stellte sich finanzielle Sicherheit und Ruhm ein. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der 50 Jahre alte Karl May Europa noch nie verlassen. Seine Reisen machte er in seinem Kopf und schrieb, als würde er selbst erzählen, nannte sich Charly oder auch Old Shatterhand. ZUSATZINFOS II
Später studierte Karl May auf Lehramt. Diese Laufbahn wurde aber unterbrochen, weil er die Taschenuhr eines Zimmergenossen unerlaubt mit in die Weihnachtsferien genommen hatte. Deswegen musste er für 6 Wochen ins Gefängnis, der erste von einigen Aufenthalten hinter Gittern. Danach versuchte er sich irgendwie über Wasser zu halten, was aber nicht wirklich gelang, so dass er in die Kleinkriminalität abrutschte und schließlich zu vier Jahren Arbeitshaus verurteilt wurde. Hier war er als „besonderer Schreiber“ für den Gefängnisinspektor tätig und plante seine Schriftstellerkarriere. Leider schaffte er es nicht, nach seiner Entlassung ein bürgerliches Leben zu führen und begann wieder zu stehlen und zu betrügen. Erneut festgenommen behauptete er Albin Wadenbach zu heißen und Sohn eines Plantagenbesitzers aus Martinique zu sein. Später, nach weiteren vier Jahren Gefängnis und einer von ihm behaupteten inneren Wandlung, schrieb er unter verschiedenen Pseudonymen, wie zum Beispiel Capitain Ramon Diaz de la Escosura, M. Gisela, Hobble-Frank, Karl Hohenthal, D. Jam, Prinz Muhamêl Lautréaumont, Ernst von Linden, P. van der Löwen, Emma Pollmer und Richard Plöhn. Karl May hatte einfach eine blühende Phantasie! Hui – wie die Zeit vergeht. Nur noch eine Woche gehen die Dreharbeiten, dann ist schon alles vorbei! Das macht mir gerade etwas zu schaffen. Wir sind so ein tolles Team mit netten Leuten und jetzt trennt man sich einfach so plötzlich wieder? Komisches Gefühl. Die letzte Drehwoche haben wir in einem grandiosen Motiv verbracht: Ein Freilichttheater hoch oben auf einem Berg mit wunderschönem Blick ins Tal – wenn es denn nicht gerade neblig war. Schön ist es da, aber Nebel ist natürlich keine gute Voraussetzung zum Drehen, denn der wabert herum und somit verändert sich die Stimmung minütlich. Glücklicherweise wurden wir weitestgehend verschont und nur manchmal belangt. Sehr oft war schönste Sonne. Leider hat so ein Theater auch ziemlich viele Treppen, was gerade die Lichtabteilung nicht ganz so sehr erfreut hat, weil Lampen über viele Treppen zu tragen natürlich nicht so viel Spaß macht. Letzte Woche gab es sehr viel Aufregendes: Viele bekannte Schauspielgesichter sind das erste Mal aufgelaufen, so zum Beispiel Armin Rohde und Uwe Ochsenknecht. Wir hatten einige Komparsen, die natürlich koordiniert werden müssen. Am Freitag war eine große Pressekonferenz, bei der viele Reporter, Fotografen und Fernsehteams da waren. Die haben dann geknipst und gefilmt was das Zeug hielt und viele Fragen zum Film gestellt. Zwei Filmbeiträge darüber könnt ihr euch in der Mediathek auf der Internetseite vom MDR angucken. Einfach dort nach Winnetous Sohn suchen :). Jetzt haben wir noch eine spannende Woche in einer Westernstadt vor uns. Und dann ist es vorbei mit Drehen! Aber da wollen wir noch nicht dran denken, sondern erst mal die letzte Woche noch unser Bestes geben und die Dreharbeiten hoffentlich gut beenden. Man kann es kaum glauben, aber Tomaten, Bohnen und Kartoffeln stammen von den Indianern. Wir verdanken ihnen beinahe die Hälfte unserer Nutzpflanzen. Sie haben schon damals erkannt, dass man die Pflanzen essen und unterschiedlich zubereiten kann. Die Hochlandindianer haben mehr als 600 Sorten Kartoffeln angepflanzt, aber auch Kürbisse, Zucchini und Paprika. Die Indianer waren es auch, die den Mais entdeckten und das Popcorn erfanden. Allerdings hatten sie auch ihre ganz eigenen Vorlieben und Zubereitungsarten. Wenn sie einen Bison erlegt hatten, verwendeten sie beinahe alles von ihm. Das Fleisch wurde gebraten oder für einen Eintopf verwendet, aber auch gesalzen und in die Sonne gehängt. Dadurch wurde es haltbar gemacht und es konnten Vorräte angelegt werden. Dieses getrocknete Fleisch nannten die Indianer Pemmikan, den sie aber auch aus Rehfleisch herstellten. Fett wurde in einer Pfanne geschmolzen, das luftgetrockente Rehfleisch dazu gegeben, Aprikosen oder Pflaumen dazu und zu kleinen Kugeln gerollt. Auch Eichhörnchenfleisch und Murmeltier aßen die Indianer gerne. Einige Völker fingen Insekten und Schlangen, um sie zu kochen und zu verspeisen. Eine Delikatesse zum Beispiel waren angebratene Zikaden. Auch Wespensuppe gab es. Dafür wurde ein ganzes Wespennest am offenen Feuer erhitzt. Natürlich aßen die Indianer nicht nur Fleisch. Auch Pflanzen, wie zum Beispiel Kakteen bereiteten sie am Feuer zu. Dazu musste man die Knospen der Kakteen aber erstmal so lange kochen, bis die Dornen heraus fielen. Noch eine Spezialität war das Pikibrot, zubereitet aus der Asche von Wacholderbeeren und Blättern, Maisgrieß und Wasser. Der hauchdünn geformte Teig wurde auf Steinen gebacken, die mit Schafsrückenmark eingerieben waren, damit sich das dünne Brot gut lösen konnte. Diese Backtechnik will gelernt und jahrelang geübt sein! Sogar Süßigkeiten gab es bei den Indianern. Die reifen Früchte der Yuccapalme wurden gesammelt und in einer Grube in der Erde gebacken. Danach wurden sie geschält, die Samen entfernt und die Früchte geknetet und zu kleinen Kugeln gerollt. (Sowas Ähnliches hat Fliegendes Auge nachgemacht: Unter SELBSTGEMACHT findet ihr ein Rezept für Energiebällchen.) Man könnte fast sagen: die Indianer haben auch die Pralinen erfunden! Geschrieben von mir, Fliegendem Auge, für euch. Naira träumt. Sie liegt auf einer Wiese, ihrer liebsten Wiese, weil diese so schön mit Blumen bewachsen ist und eine ausladende alte Eiche darauf steht. Von dort aus lassen sich die Wolken toll durch das Blätterdach beobachten. Naira sieht in ihnen ständig neue Formen, lachende Menschen, kleine Wesen und einmal auch einen grandiosen Wolkenhund. Ein kleiner Spatz fliegt in ihr Wolkenbeobachtungs-Blickfeld und sie verfolgt ihn mit den Augen, als er sich neben ihr niederlässt. Auf seinem Rücken sitzt ein kleines Etwas. Ein kleines Etwas in Indianerkleidung und dem Federschmuck eines Häuptlings. Naira ist verwundert, aber nicht erschreckt. Eine Träumerin bringt nichts so schnell aus der Fassung. Klickt auf "Read more", um die Geschichte weiterzulesen... Unsere Kostümbildnerin Sonja war mit Armin Rohde, unserem SHERIFF, beim Lederkünstler Sascha, der das Waffenholster für ihn anfertigt.
ZUSATZINFOS I
Die Abenteuerromane von Karl May wurden in 33 Sprachen übersetzt und erreichten eine Auflage von 200 Millionen Büchern. Somit ist er einer der erfolgreichsten deutschen Autoren des 19. Jahrhunderts. Wie kam es dazu? Wo nahm er sein Wissen her? Und war alles nur erfunden? Er wurde als fünftes von vierzehn Kindern in eine arme Weberfamilie geboren, neun seiner Geschwister starben in den ersten Lebensmonaten. Er selbst behauptete, er sei die ersten vier Jahre seines Lebens blind gewesen, wurde dann aber geheilt. Das ist allerdings nicht belegt und könnte zu einer seiner zahlreichen Erfindungen gehören. Da Karl der einzige überlebende Sohn war, steckte der Vater den ganzen Ehrgeiz in seine Bildung. Karl May selbst erzählte, ab dem Alter von zwölf Jahren als Kegeljunge gearbeitet zu haben und dort den ersten wohl sehr derben Gesprächen der Menschen lauschen zu dürfen, die aus Amerika zurück gekommen waren. Amerika! Das Land der Indianer! ZUNDER
Zunder bestand aus leicht brennbarem Baum- oder Pilzschwamm und morschem Holz oder anderen Materialien aus der Natur und wurde verwendet, um leichter ein Feuer entfachen zu können. Die Indianer sind natürlich für ihre Lagerfeuer bekannt. Hier wurden Geschichten erzählt, es wurde Schamanenkunst betrieben (die Medizinmänner und Weisen der Indianer) und getanzt. Das Lagerfeuer brauchte man auch für die Rauchzeichen, mit denen die Indianer untereinander kommunizierten. Hierzu musste man dem Feuer nasses Gras hinzufügen und den daraufhin entstehenden Qualm mit einer Decke abdecken. In bestimmten Abständen wird die Decke angehoben, sodass ähnlich wie beim Morsen ein Muster entsteht. Außerdem können durch Hinzufügen von verschiedenen Pflanzen andere Farben entstehen. Meistens bedeuteten zum Beispiel viele Feuer und viel Rauch Gefahr. Die Maskenbildnerin Astrid ist momentan dabei, eine Perücke für WINNETOU auszubessern. Perücken sind sehr viel Arbeit, es nimmt mindestens eine Woche in Anspruch, wenn man eine knüpft. Jedes Haar wird einzeln mit einer Nadel an das Perückennetz oder einen speziellen Tüll geknüpft und danach muss die Perücke auch noch an den Träger angepasst, frisiert und gerichtet werden. Die Perücke die ihr seht besteht aus Echthaar. Und so sieht die fertige Perücke aus:
Unsere beiden Drehbuchautoren sind ein bisschen kamerascheu, aber doch trotzdem sehr indianisch - auch ohne Worte.
YAMASEE, …
… oder Yazoo oder Yuchi oder … - Es gibt eine ganze Reihe von Stammesnamen, die mit dem Buchstaben Y beginnen. Die Lebensweise der Stämme unterschied sich allerdings wie auch bei denen mit anderen Namen oft sehr stark. Die Yahi und die Yana zum Beispiel lebten in Erdhügeln. Die Yavapai wohnten in Tipis, die Yaqui in Fell- und Rindenhütten und die Yaquina bauten sich einfache Blockhäuser. Insgesamt kann man nicht genau sagen, wie viele verschiedene Indianer-Stämme es überhaupt einmal gab. Als die Europäer nach Nordamerika kamen, waren es vielleicht etwa 250 verschiedene. Ihre Verwandtschaft und Ähnlichkeiten gingen dabei jedoch oft fließend ineinander über. Bei Dreharbeiten gibt es fast immer einen sogenannten "Set-Tisch". Hier gibt es Essen und Trinken für alle.
Diesen Tisch richtet Set-Runner Christian so schön her und kümmert sich darum, dass immer Getränke und Essen bereitstehen. In einem 10 Fragen in 100 Sekunden steht auch er Rede und Antwort. Schaut mal rein! Fliegendes Auge wird heute Birte-Double! Für eine Szene, wo man Birte nur von weitem sieht, springe ich ein und werde zur Figur Birte. Das wird von der "Second Unit", übersetzt Zweite Einheit gefilmt, ein kleineres Kamerateam, das vom kompletten abgespalten wird und dann ausgewählte Szenen filmt. X-FORM
Die Indianer lebten oft in Tipis, großen Zelten, die eine X-Form hatten. Tipi bedeutet übersetzt soviel wie „sie wohnen (dort)“. Ein Tipi bestand früher aus Holzstangen, die man zusammensteckte und einem Überzug aus Bisonleder. Heute ist die Tipiplane meist aus Segeltuch. Nicht alle Indianer lebten jedoch in Tipis. Es gab auch noch die so genannten Wigwams oder Wickiups, die eher eine runde, kugelige Form hatten, ähnlich wie die Hogans (siehe H!). Heute erfahrt ihr 10 Dinge über das Schauspielerleben von Alice (im Film Max' Mutter Birte)... WAPITI
Wapitis leben in Nordamerika und gehören zu der Familie der Rothirsche. Sie werden auch Elk genannt, haben aber mit dem uns bekannten Elch nichts zu tun. Sie wurden gerne von den Indianern gejagt. WINNETOU Winnetou ist ein erfundener Charakter, der in den gleichnamigen Büchern von Karl May eine große Rolle spielt. Er ist ein großer Indianer und der Häuptling der Mescalero-Apachen. Außerdem steht für einen guten, edlen Indianer, der auf seinem Pferd Iltschi für Gerechtigkeit kämpfte. Begleitet wird er von seinem Freund Old Shatterhand, der in Winnetou I anfangs ein junger deutscher Hauslehrer ist und dann viele Abenteuer im Wilden Westen erlebt. In Winnetou III wird Winnetou von einem Banditen erschossen. Dabei wirft er sich vor seinen Blutsbruder Old Shatterhand, dem eigentlich die Kugel gegolten hat. Den Stamm der Apachen gibt es auch in der Realität, ein Vorbild für Winnetou gab es jedoch nicht. Unser Produktionsfahrer David hat Model für die Maskenbildnerin Astrid gespielt und verschiedene Perücken anprobiert...
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Archiv
September 2020
AutorenAnja |