Beim Film werden Sachen manchmal extra schmutzig gemacht, um sie alt oder zerstört wirken zu lassen, weil es so aussehen soll, als sei die Person im Film vielleicht gerade auf dem Boden langgekrochen oder durch Gestrüpp oder Matsch gelaufen. Natürlich müssen dafür nicht nur die Klamotten des Schauspielers, sondern auch er selber "präpariert" werden ;)! Aber seht selbst... Das hier ist der Kamera-Kran, mit dem viel gearbeitet wird. Auch in dem Video "Kabelhilfe" könnt ihr ihn bewundern. Damit jemand auf dem Kran hochgefahren werden kann, werden hinten Gewichte hineingestemmt. So kann man dann eine Person nach ganz weit oben über die Köpfe der Schauspieler bringen. Dafür sind die Leute von der Kamerabühne zuständig (schaut mal in 10 Fragen in 100 Sekunden an Frank rein!)
![]() Gestern hat das gesamte Team von WINNETOUS SOHN das Abschlussfest gefeiert, denn wir sind fertig mit drehen. Der Film ist im Kasten! Dabei konnten wir schon einige erste Szenen aus dem Film sehen - sieht suuuuuper aus und wir freuen uns schon so auf den fertigen Film. Dieser muss jetzt aus allen gedrehten "Filmschnipseln" zusammengeschnitten werden. Dann fehlen noch die Musik und die Geräusche. Natürlich müssen auch Trailer, Filmposter und viele weitere Sachen gemacht werden. Wie stellt ihr euch denn das Poster vor? Schreibt es uns die Kommentare. Das alles dauert noch ein paar Monate, da wir uns dabei natürlich ganz viel Mühe geben und nichts dem Zufall überlassen ;). Wir sind auch in dieser Zeit für euch da und es gibt hier viel zu sehen und zu lesen. Da es ab jetzt aber nicht mehr jeden Tag so viel zu berichten gibt wie bei den Dreharbeiten, da auch Fliegendes Auge leider nicht mehr so oft durch die Gegend fliegen kann, werden wir ab jetzt ca. 2-3 mal pro Woche etwas neues in den BLOG stellen. Natürlich haben wir auch noch vieeeel Material von den Dreharbeiten nachzureichen (Fliegendes Auge war sehr fleißg) - also seid ihr gefühlt noch mitten in den Dreharbeiten! ZUSATZINFOS VI
Im Grunde genommen kämpfte Karl May in seinen Büchern gegen die Unterdrückung der Völker, verwehrte sich gegen Vorurteile und dachte für sich, gegen die allgemeine Meinung anzuschreiben. Dennoch gibt es einige, aus heutiger Sicht rassistische Formulierungen, die damals allerdings so üblich und Gang und Gäbe waren. Auf der einen Seite kann man abwertende Aussagen über Juden, Iren, Chinesen, Armenier, Schwarze, Beduinen und Mestizen finden. Auf der anderen werden genau die dann auch wieder positiv dargestellt, als ganz besondere Menschen. Karl May war beeinflusst durch die Strömungen seiner Zeit, aber egal, was man über ihn sagen kann, Phantast, Dieb, Träumer, Spinner, Lügner, Rassist – er hat große Welten, Figuren und Geschichten für uns erfunden, hat uns an seinem Wahnsinn teilnehmen lassen und dafür kann man ihm nur dankbar sein. ZUSATZINFOS V
Erst mit 58 Jahren reiste Karl May für ein Jahr durch den Orient. Dabei führte er ein Reisetagebuch, das allerdings nur noch in Bruchstücken vorhanden ist. Auf dieser Reise soll er zweimal einen Nervenzusammenbruch erlitten haben und es wurde vermutet, dass er es nicht aushalten konnte, wie es wirklich zuging im Orient und es nicht schaffte das mit seiner Traumwelt in Einklang zu bringen. Auch in der deutschen Öffentlichkeit wurden ihm, wegen seiner Lügen und seiner Vergangenheit immer mehr Vorwürfe gemacht, die ihn bis zu seinem Tod begleiteten. Erst mit 66 reiste Karl May mit seiner zweiten Frau nach Amerika. Aber auch hier konnte er die Wirklichkeit kaum aushalten. Sie hatte nicht viel mit seinen Büchern zu tun und muss ihn sehr durcheinander gebracht haben. Im Alter von 70 Jahren starb Karl May. ![]() An einem Filmset gibt es so manche Kuriosität. Hier ein paar Beispiele. 1) Wurfprobe Beispiel: Jemand wirft etwas durch die Luft. Es folgt eine sogenannte Wurfprobe! Wie weit soll der Gegenstand fliegen, soll er im Bild liegen bleiben oder nur kurz zu sehen sein? Es wird darauf geachtet, dass man keinen Arm sieht, der wirft, dass der Gegenstand die richtige Höhe hat. Sowas will geprobt sein! 2) Mülltonnenkorrektur Beispiel: Gegenstände stehen als Hintergrund im Bild herum. (Hier: Mülltonnen). Da kann es passieren, dass etwas zu viel Aufmerksamkeit auf sich zieht, dann muss es umgestellt werden, der Standort korrigiert werden. Auch der umgekehrte Fall, dass eben beispielsweise die Mülltonne nicht präsent genug ist, kann eintreten. Da hieß es bei uns z.B.: "Mülltonnenkorrektur!" 3) Blattschneiden Beispiel: Ein bis zwei Blätter sind im Bildrand! Wie soll das Bild aufgebaut sein? Dürfen die Blätter zu sehen sein? Stören sie? Dann müssen sie weggeschnitten, das Bild freigemacht werden. Vielleicht soll auch ein Wald im Film erzählt werden und man könnte um die Kamera herum Blätter arrangieren, um das darzustellen? 4) Uhrzeittrickserei Beispiel: Man kann eine Uhr sehen und braucht natürlich die "Drehzeit" und nicht die Echtzeit! Die Ausstattung stellt schlauerweise nicht erst vorm Drehen die Uhren um, sondern kalkuliert das. Wenn es im Film 21.04 Uhr sein soll, stellen die Ausstatter die Uhren zwei Stunden bevor diese Szene gedreht wird auf 19.04 Uhr. Fazit! Auf jede Kleinigkeit muss beim Drehen geachtet werden! Für die Zeit der Dreharbeiten gibt es ein extra Produktionsbüro in der Stadt, in der sich auch unser Hotel befindet. Hier gibt es neben einigen Büroräumen (hier zu sehen mit Thomas, dem Filmgeschäftsführer) auch ein Kostümlager... ... und ein Ausstattungslager. Das Büro wird genutzt, um von hier aus Organisatorisches zu klären, Verträge zu machen, Gelder zu kalkulieren und wie ihr auch auf den Bildern seht Sachen zu lagern.
ZUSATZINFOS IV
Karl May lebte so sehr in seinen Geschichten und mit seinen Figuren, dass er bald nicht mehr genau wusste, ob er jetzt er jetzt er selbst war oder Old Shatterhand. Er ließ sich die von ihm erfundenen Gewehre seiner Helden machen, den Bärentöter und den Henrystutzen und seine Leser sprachen ihn in den zahlreichen Leserbriefen mit Old Shatterhand an. Gleichzeitig behauptete Karl May, er könne Texte aus dem Türkischen, Persischen, Kurdischen und verschiedenen Indianerdialekten übersetzen. Er behauptete mehr als 1200 Sprachen und Dialekte zu beherrschen und der Häuptling von 35.000 Apachen zu sein, als direkter Nachfolger von Winnetou. Und er nannte sich Dr. Karl May, obwohl er nie den Doktor gemacht hatte. Seine Phantasie ging mit ihm durch und er konnte die Wirklichkeit nicht mehr von seinen Geschichten unterscheiden. ZUSATZINFOS III
Wieder auf freiem Fuß, arbeitete Karl May bei mehreren Unterhaltungsblättern, schrieb Beiträge und bekam sogar eine Anstellung als Redakteur. 1878 endlich wurde er freier Schriftsteller, was anfangs noch nicht so erfolgreich war, sodass er einige Schulden anhäufte. Er schrieb parallel für mehrere Zeitschriften, begann mit seinem Orientzyklus und benutzte die verschiedenen Pseudonyme, um mehrfach Geld für seine Texte zu ergaunern. Er konnte es einfach nicht lassen. 1882 wurde sein erster Roman „Das Waldröschen“ veröffentlicht, der große Durchbruch kam aber erst 1892 mit „Carl Mays Gesammelte Reiseromane“. Jetzt erst stellte sich finanzielle Sicherheit und Ruhm ein. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der 50 Jahre alte Karl May Europa noch nie verlassen. Seine Reisen machte er in seinem Kopf und schrieb, als würde er selbst erzählen, nannte sich Charly oder auch Old Shatterhand. ZUSATZINFOS II
Später studierte Karl May auf Lehramt. Diese Laufbahn wurde aber unterbrochen, weil er die Taschenuhr eines Zimmergenossen unerlaubt mit in die Weihnachtsferien genommen hatte. Deswegen musste er für 6 Wochen ins Gefängnis, der erste von einigen Aufenthalten hinter Gittern. Danach versuchte er sich irgendwie über Wasser zu halten, was aber nicht wirklich gelang, so dass er in die Kleinkriminalität abrutschte und schließlich zu vier Jahren Arbeitshaus verurteilt wurde. Hier war er als „besonderer Schreiber“ für den Gefängnisinspektor tätig und plante seine Schriftstellerkarriere. Leider schaffte er es nicht, nach seiner Entlassung ein bürgerliches Leben zu führen und begann wieder zu stehlen und zu betrügen. Erneut festgenommen behauptete er Albin Wadenbach zu heißen und Sohn eines Plantagenbesitzers aus Martinique zu sein. Später, nach weiteren vier Jahren Gefängnis und einer von ihm behaupteten inneren Wandlung, schrieb er unter verschiedenen Pseudonymen, wie zum Beispiel Capitain Ramon Diaz de la Escosura, M. Gisela, Hobble-Frank, Karl Hohenthal, D. Jam, Prinz Muhamêl Lautréaumont, Ernst von Linden, P. van der Löwen, Emma Pollmer und Richard Plöhn. Karl May hatte einfach eine blühende Phantasie! ![]() Hui – wie die Zeit vergeht. Nur noch eine Woche gehen die Dreharbeiten, dann ist schon alles vorbei! Das macht mir gerade etwas zu schaffen. Wir sind so ein tolles Team mit netten Leuten und jetzt trennt man sich einfach so plötzlich wieder? Komisches Gefühl. Die letzte Drehwoche haben wir in einem grandiosen Motiv verbracht: Ein Freilichttheater hoch oben auf einem Berg mit wunderschönem Blick ins Tal – wenn es denn nicht gerade neblig war. Schön ist es da, aber Nebel ist natürlich keine gute Voraussetzung zum Drehen, denn der wabert herum und somit verändert sich die Stimmung minütlich. Glücklicherweise wurden wir weitestgehend verschont und nur manchmal belangt. Sehr oft war schönste Sonne. Leider hat so ein Theater auch ziemlich viele Treppen, was gerade die Lichtabteilung nicht ganz so sehr erfreut hat, weil Lampen über viele Treppen zu tragen natürlich nicht so viel Spaß macht. Letzte Woche gab es sehr viel Aufregendes: Viele bekannte Schauspielgesichter sind das erste Mal aufgelaufen, so zum Beispiel Armin Rohde und Uwe Ochsenknecht. Wir hatten einige Komparsen, die natürlich koordiniert werden müssen. Am Freitag war eine große Pressekonferenz, bei der viele Reporter, Fotografen und Fernsehteams da waren. Die haben dann geknipst und gefilmt was das Zeug hielt und viele Fragen zum Film gestellt. Zwei Filmbeiträge darüber könnt ihr euch in der Mediathek auf der Internetseite vom MDR angucken. Einfach dort nach Winnetous Sohn suchen :). Jetzt haben wir noch eine spannende Woche in einer Westernstadt vor uns. Und dann ist es vorbei mit Drehen! Aber da wollen wir noch nicht dran denken, sondern erst mal die letzte Woche noch unser Bestes geben und die Dreharbeiten hoffentlich gut beenden. ![]() Man kann es kaum glauben, aber Tomaten, Bohnen und Kartoffeln stammen von den Indianern. Wir verdanken ihnen beinahe die Hälfte unserer Nutzpflanzen. Sie haben schon damals erkannt, dass man die Pflanzen essen und unterschiedlich zubereiten kann. Die Hochlandindianer haben mehr als 600 Sorten Kartoffeln angepflanzt, aber auch Kürbisse, Zucchini und Paprika. Die Indianer waren es auch, die den Mais entdeckten und das Popcorn erfanden. Allerdings hatten sie auch ihre ganz eigenen Vorlieben und Zubereitungsarten. Wenn sie einen Bison erlegt hatten, verwendeten sie beinahe alles von ihm. Das Fleisch wurde gebraten oder für einen Eintopf verwendet, aber auch gesalzen und in die Sonne gehängt. Dadurch wurde es haltbar gemacht und es konnten Vorräte angelegt werden. Dieses getrocknete Fleisch nannten die Indianer Pemmikan, den sie aber auch aus Rehfleisch herstellten. Fett wurde in einer Pfanne geschmolzen, das luftgetrockente Rehfleisch dazu gegeben, Aprikosen oder Pflaumen dazu und zu kleinen Kugeln gerollt. Auch Eichhörnchenfleisch und Murmeltier aßen die Indianer gerne. Einige Völker fingen Insekten und Schlangen, um sie zu kochen und zu verspeisen. Eine Delikatesse zum Beispiel waren angebratene Zikaden. Auch Wespensuppe gab es. Dafür wurde ein ganzes Wespennest am offenen Feuer erhitzt. Natürlich aßen die Indianer nicht nur Fleisch. Auch Pflanzen, wie zum Beispiel Kakteen bereiteten sie am Feuer zu. Dazu musste man die Knospen der Kakteen aber erstmal so lange kochen, bis die Dornen heraus fielen. Noch eine Spezialität war das Pikibrot, zubereitet aus der Asche von Wacholderbeeren und Blättern, Maisgrieß und Wasser. Der hauchdünn geformte Teig wurde auf Steinen gebacken, die mit Schafsrückenmark eingerieben waren, damit sich das dünne Brot gut lösen konnte. Diese Backtechnik will gelernt und jahrelang geübt sein! Sogar Süßigkeiten gab es bei den Indianern. Die reifen Früchte der Yuccapalme wurden gesammelt und in einer Grube in der Erde gebacken. Danach wurden sie geschält, die Samen entfernt und die Früchte geknetet und zu kleinen Kugeln gerollt. (Sowas Ähnliches hat Fliegendes Auge nachgemacht: Unter SELBSTGEMACHT findet ihr ein Rezept für Energiebällchen.) Man könnte fast sagen: die Indianer haben auch die Pralinen erfunden! ![]() Geschrieben von mir, Fliegendem Auge, für euch. Naira träumt. Sie liegt auf einer Wiese, ihrer liebsten Wiese, weil diese so schön mit Blumen bewachsen ist und eine ausladende alte Eiche darauf steht. Von dort aus lassen sich die Wolken toll durch das Blätterdach beobachten. Naira sieht in ihnen ständig neue Formen, lachende Menschen, kleine Wesen und einmal auch einen grandiosen Wolkenhund. Ein kleiner Spatz fliegt in ihr Wolkenbeobachtungs-Blickfeld und sie verfolgt ihn mit den Augen, als er sich neben ihr niederlässt. Auf seinem Rücken sitzt ein kleines Etwas. Ein kleines Etwas in Indianerkleidung und dem Federschmuck eines Häuptlings. Naira ist verwundert, aber nicht erschreckt. Eine Träumerin bringt nichts so schnell aus der Fassung. Klickt auf "Read more", um die Geschichte weiterzulesen... Unsere Kostümbildnerin Sonja war mit Armin Rohde, unserem SHERIFF, beim Lederkünstler Sascha, der das Waffenholster für ihn anfertigt.
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September 2020
AutorenAnja |