ZUSATZINFOS I
Die Abenteuerromane von Karl May wurden in 33 Sprachen übersetzt und erreichten eine Auflage von 200 Millionen Büchern. Somit ist er einer der erfolgreichsten deutschen Autoren des 19. Jahrhunderts. Wie kam es dazu? Wo nahm er sein Wissen her? Und war alles nur erfunden? Er wurde als fünftes von vierzehn Kindern in eine arme Weberfamilie geboren, neun seiner Geschwister starben in den ersten Lebensmonaten. Er selbst behauptete, er sei die ersten vier Jahre seines Lebens blind gewesen, wurde dann aber geheilt. Das ist allerdings nicht belegt und könnte zu einer seiner zahlreichen Erfindungen gehören. Da Karl der einzige überlebende Sohn war, steckte der Vater den ganzen Ehrgeiz in seine Bildung. Karl May selbst erzählte, ab dem Alter von zwölf Jahren als Kegeljunge gearbeitet zu haben und dort den ersten wohl sehr derben Gesprächen der Menschen lauschen zu dürfen, die aus Amerika zurück gekommen waren. Amerika! Das Land der Indianer! ZUNDER
Zunder bestand aus leicht brennbarem Baum- oder Pilzschwamm und morschem Holz oder anderen Materialien aus der Natur und wurde verwendet, um leichter ein Feuer entfachen zu können. Die Indianer sind natürlich für ihre Lagerfeuer bekannt. Hier wurden Geschichten erzählt, es wurde Schamanenkunst betrieben (die Medizinmänner und Weisen der Indianer) und getanzt. Das Lagerfeuer brauchte man auch für die Rauchzeichen, mit denen die Indianer untereinander kommunizierten. Hierzu musste man dem Feuer nasses Gras hinzufügen und den daraufhin entstehenden Qualm mit einer Decke abdecken. In bestimmten Abständen wird die Decke angehoben, sodass ähnlich wie beim Morsen ein Muster entsteht. Außerdem können durch Hinzufügen von verschiedenen Pflanzen andere Farben entstehen. Meistens bedeuteten zum Beispiel viele Feuer und viel Rauch Gefahr. Die Maskenbildnerin Astrid ist momentan dabei, eine Perücke für WINNETOU auszubessern. Perücken sind sehr viel Arbeit, es nimmt mindestens eine Woche in Anspruch, wenn man eine knüpft. Jedes Haar wird einzeln mit einer Nadel an das Perückennetz oder einen speziellen Tüll geknüpft und danach muss die Perücke auch noch an den Träger angepasst, frisiert und gerichtet werden. Die Perücke die ihr seht besteht aus Echthaar. Und so sieht die fertige Perücke aus:
Unsere beiden Drehbuchautoren sind ein bisschen kamerascheu, aber doch trotzdem sehr indianisch - auch ohne Worte.
YAMASEE, …
… oder Yazoo oder Yuchi oder … - Es gibt eine ganze Reihe von Stammesnamen, die mit dem Buchstaben Y beginnen. Die Lebensweise der Stämme unterschied sich allerdings wie auch bei denen mit anderen Namen oft sehr stark. Die Yahi und die Yana zum Beispiel lebten in Erdhügeln. Die Yavapai wohnten in Tipis, die Yaqui in Fell- und Rindenhütten und die Yaquina bauten sich einfache Blockhäuser. Insgesamt kann man nicht genau sagen, wie viele verschiedene Indianer-Stämme es überhaupt einmal gab. Als die Europäer nach Nordamerika kamen, waren es vielleicht etwa 250 verschiedene. Ihre Verwandtschaft und Ähnlichkeiten gingen dabei jedoch oft fließend ineinander über. Bei Dreharbeiten gibt es fast immer einen sogenannten "Set-Tisch". Hier gibt es Essen und Trinken für alle.
Diesen Tisch richtet Set-Runner Christian so schön her und kümmert sich darum, dass immer Getränke und Essen bereitstehen. In einem 10 Fragen in 100 Sekunden steht auch er Rede und Antwort. Schaut mal rein! Fliegendes Auge wird heute Birte-Double! Für eine Szene, wo man Birte nur von weitem sieht, springe ich ein und werde zur Figur Birte. Das wird von der "Second Unit", übersetzt Zweite Einheit gefilmt, ein kleineres Kamerateam, das vom kompletten abgespalten wird und dann ausgewählte Szenen filmt. X-FORM
Die Indianer lebten oft in Tipis, großen Zelten, die eine X-Form hatten. Tipi bedeutet übersetzt soviel wie „sie wohnen (dort)“. Ein Tipi bestand früher aus Holzstangen, die man zusammensteckte und einem Überzug aus Bisonleder. Heute ist die Tipiplane meist aus Segeltuch. Nicht alle Indianer lebten jedoch in Tipis. Es gab auch noch die so genannten Wigwams oder Wickiups, die eher eine runde, kugelige Form hatten, ähnlich wie die Hogans (siehe H!). Heute erfahrt ihr 10 Dinge über das Schauspielerleben von Alice (im Film Max' Mutter Birte)... WAPITI
Wapitis leben in Nordamerika und gehören zu der Familie der Rothirsche. Sie werden auch Elk genannt, haben aber mit dem uns bekannten Elch nichts zu tun. Sie wurden gerne von den Indianern gejagt. WINNETOU Winnetou ist ein erfundener Charakter, der in den gleichnamigen Büchern von Karl May eine große Rolle spielt. Er ist ein großer Indianer und der Häuptling der Mescalero-Apachen. Außerdem steht für einen guten, edlen Indianer, der auf seinem Pferd Iltschi für Gerechtigkeit kämpfte. Begleitet wird er von seinem Freund Old Shatterhand, der in Winnetou I anfangs ein junger deutscher Hauslehrer ist und dann viele Abenteuer im Wilden Westen erlebt. In Winnetou III wird Winnetou von einem Banditen erschossen. Dabei wirft er sich vor seinen Blutsbruder Old Shatterhand, dem eigentlich die Kugel gegolten hat. Den Stamm der Apachen gibt es auch in der Realität, ein Vorbild für Winnetou gab es jedoch nicht. Unser Produktionsfahrer David hat Model für die Maskenbildnerin Astrid gespielt und verschiedene Perücken anprobiert...
![]() Die fünfte Drehwoche haben wir in MAX' Zuhause von außen und innen zugebracht. Das sind zwei verschiedene Orte. Es ist nämlich manchmal so, dass im Film nur die Außenwand eines Hauses gefilmt wird und dann eine andere Wohnung von innen und dann so getan wird, als würde das zusammengehören. Also wenn man den Film anschaut, glaubt man dann, die gezeigte Häuserwand würde zu den Innenräumen eines anderen Hauses gehören. Wenn in einem Haus gedreht wird, ist das oft anstrengend, weil es meistens eng ist und das Material sehr viel herumgetragen werden muss - oft ja auch über Treppen. Ich finde das interessant zu sehen, wie nur der Raum, den die Kamera gerade sehen kann, zum Drehen hergerichtet wird. In den anderen Zimmern häuft sich dann Material und sobald man dann eine Szene in einem anderen Zimmer dreht, wird alles wieder herumgeräumt. Fast wie Tetris! Gefühlsmäßig neigen sich die Dreharbeiten schon wieder dem Ende zu, auch wenn es noch zwei Wochen sind. Die werden jedoch wahrscheinlich nochmal sehr aufregend, weil noch aufwendige Westernszenen gedreht werden. Seht euch heute an, wie Jonas, der Lichtassistent, einen Rahmen baut. Die Rahmen werden verwendet, um das Licht in einer Art zu lenken oder zu verändern. Dazu muss man sie neben der Kamera aufhängen oder vor einer großen Lichtquelle aufstellen, wie ihr auch auf dem Bild unten sehen könnt. Der aus Holz und Metall bestehende Rahmen der ganzen Konstruktion wird von einem Verleiher von Lichtmaterial geliehen und dann mit einer Folie überzogen. Da gibt es ganz verschiedene, die auch Unterschiedliches bewirken. Der Rahmen den Jonas baut, soll zum Beispiel das Licht weicher machen. Auch verschiedene Größen gibt es. Die gängigen sind 1,20 x 1,20 oder 1,20 x 2,00 m. Das Ganze wird mit Gaffa-Klebeband und Tackernadeln gut befestigt, da bei zu wenig Spannung des Rahmens dieser im Wind flattert. Das wiederum stört dann bei der Tonaufnahme für den Film. Hier seht ihr ganz verschiedene Folien.
Schwarze Folie macht das Licht dunkler. Es gibt welche in verschiedenen Farben, die dann eben genau diesen Farbton im Licht bewirken. Beispielsweise nimmt man bei einem Grünstich Magenta als Ausgleich. Gold macht das Licht meist weicher, während Silber eher für Härte sorgt. VISION
Visionen und Träume waren für die nordamerikanischen Indianer wichtige Botschaften aus der Geisterwelt. Die Vision ist eine Art Erscheinung oder Traumbild, die ein Mensch im wachen Zustand hat. Hervorgerufen wurden sie durch tage- und nächtelangen Verzicht auf Nahrung und Schlaf. In diesen Visionen erschien zum Beispiel dem jungen Indianer sein Totem. Danach war er in die Runde der Männer und Krieger aufgenommen. ![]() Flinke Feder versucht heute, euch davon Rauchzeichen zu geben, wie das überhaupt ist mit ihr und Langer Lulatsch. Vor vielen, vielen Monden nahm Langer Lulatsch die Schwester von Flinke Feder, Sonniges Haar, zu seiner Indianerbraut. Eigentlich wollte er das Handwerk des Topfmachers erlernen, während Flinke Feder dabei war, sich die Kunst des Haare Flechtens anzueignen. Doch dann schickte Sonniges Haar den Lulatsch in die Wüste und er begann die Dinge auf Leder zu malen, die ihm durch den Kopf gingen. Flinke Feder, die schon immer eine solche war, machte mit, und so stellten sie nach und nach immer mehr dieser Kunstwerke zusammen her und beschlossen, ihr Büffelfleisch damit zu verdienen. Nun denkt ihr vielleicht, Flinke Feder ist die neue Indianerbraut von Langer Lulatsch geworden, aber da gehen eure Gedanken falsche Pfade. Langer Lulatsch hat die Indianerbraut seines Lebens auf einem großen Powwow getroffen und mit ihr zwei sonnige Söhne gezeugt, die ihn stets ehren und von wahrer Pracht sind. Und auch Flinke Feder fand einen großen Krieger und bekam eine Tochter von schöner Gestalt. So konnten sie immer weiter zusammen Geschichten zu Leder bringen, ohne dabei auch noch die Lippen aufeinander drücken zu müssen. Howgh, ich habe gesprochen. Hier seht ihr Flinke Feder Anja und Langer Lulatsch Thomas, die beiden Drehbuchautoren von WINNETOUS SOHN.
UTAH
Utah ist ein Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika. Der Name kommt von dem indianischen Wort „Ute“, was so viel wie „Land der Sonne“ bedeutet. In Utah liegt das „Monument Valley“, eine Ebene, die die Kino-Wildwest-Kulisse schlechthin ist. Dort lebten einst die Navaho- Indianer - auch heute haben sie den Nationalpark unter ihrer Verwaltung. Monument Valley ist und war für sie ein Heiligtum mit einer mythischen Bedeutung. Kathi und Bernd alias HERR UND FRAU SCHULZE zeigen euch heute ganz schön viel mit ganz schön wenig Worten.
Erinnert ihr euch noch an das Trainingslager unserer beiden Hauptdarsteller? (Wenn nicht, scrollt mal runter und schaut nach Teil 1 des Trainingslagers!) Heute gibt's die Videofassung der Ereignisse. Viel Spaß beim Anschauen! |
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September 2020
AutorenAnja |