Robin spielt einen der Bewerber für Winnetous Sohn. Aber hauptsächlich ist er Stuntdouble ;)! Heute erklärt euch Jan von der Kameraabteilung etwas zu verschiedenen Filmformaten. Ein Format bestimmt das Verhältnis von Höhe zu Breite des Films. Hier hat Ernst von der Baubühne für euch die Formate grob dargestellt:
Fernsehen, Kino und Cinemascope. Wen spielen wohl diese drei jungen Damen? :) So ein Filmset muss natürlich sehr mobil sein. Man ist ja selten sehr lange am gleichen Ort, weil ja auch in einer Filmgeschichte selten nur ein Ort vorkommt. Mal ist der Hauptdarsteller zu Hause, dann bei Freunden, um dahin zu kommen läuft er eine Straße entlang und so weiter. Diese Orte sind oft gar nicht so nah beieinander, wie es im Film später scheinen mag. Für das Filmteam gibt es ein Catering, Köche, die in einem kleinen mobilen Catering-Wagen extra Essen für die Crew zubereiten. So kann so ein Wagen aussehen: Und so innendrin: Und so große Töpfe haben die!
![]() Verrückt - die Dreharbeiten sind zu Ende. Es ist ein seltsames Gefühl. Wir alle sind zu einer Filmfamilie zusammengewachsen. Alles in allem waren die Dreharbeiten eine turbulente, frohe und zehrende Zeit. Ich habe ganz viel gelernt über das Filmedrehen und hoffe, dass ich hier im Blog einiges weitergeben konnte und kann. Ich freue mich, dass ich so tolle Leute kennenlernen durfte, und bedanke mich an dieser Stelle bei der ganzen Crew. Auch bei Nicola und Roger von EVIS RANCH möchte ich mich bedanken. Ihr habt uns ein tolles Motiv zur Verfügung gestellt und uns verrückten Filmmenschen immer ganz schön viel durchgehen lassen. Auf eure Hilfe konnten wir immer zählen! Und was waren wir an tollen Orten! OLLIs Haus, MORTENs Zuhause, MAX Zuhause von innen und von außen, das Freilichttheater, die Sandsteinhöhlen, die Westernstadt! Grandios war es, das erste Mal die Sandsteinhöhlen zu sehen. Die sind eine beeindruckende Kulisse und glaube ich mein liebster Ort. Sowas hatte ich noch nie gesehen! Dann erinnere ich mich an diesen einen Tag auf EVIS RANCH, an dem es nur geregnet hat (scrollt mal runter und schaut euch an, wie ich durch Pfützen wate!). Da waren alle so schlecht gelaunt, weil nichts zu klappen schien und der Wettergott es wirklich gar nicht gut mit uns meinte. Zum Glück war das nur ein kleines "Tief" - in beidem Wortsinn! Vielen Nebenfiguren wurde einiges mehr an Leben eingehaucht, als ich mir vorher vorstellen konnte. Was meine Lieblingsszene ist, verrate ich euch natürlich noch nicht. Aber ihr könnt gespannt sein auf Kuscheltierschlachten, Vorgartenidyllen und einen unglaublich coolen MAX. Unsere beiden noch so jungen Hauptdarsteller haben wirklich tolle Arbeit geleistet. Anfangs war ich ja noch skeptisch, wie die Zeit werden würde, und habe befürchtet, dass ich einsam sein würde. Das war nie der Fall. Wir alle haben zusammen für ein tolles Filmprojekt gearbeitet, dessen Rohmaterial mit viel Liebe, Schweiß und Herz entstanden ist. Der Dreh ist im Kasten, aber jetzt arbeiten natürlich noch viele weitere Leute am Material. Es wird geschnitten, vertont, Musik hinzugefügt und so weiter. Bis der Film am 9. April 2015 in die Kinos kommt, ist es also noch ein langer Weg. Aber ein ganz wichtiger Teil ist gemacht! Beim Film werden Sachen manchmal extra schmutzig gemacht, um sie alt oder zerstört wirken zu lassen, weil es so aussehen soll, als sei die Person im Film vielleicht gerade auf dem Boden langgekrochen oder durch Gestrüpp oder Matsch gelaufen. Natürlich müssen dafür nicht nur die Klamotten des Schauspielers, sondern auch er selber "präpariert" werden ;)! Aber seht selbst... Das hier ist der Kamera-Kran, mit dem viel gearbeitet wird. Auch in dem Video "Kabelhilfe" könnt ihr ihn bewundern. Damit jemand auf dem Kran hochgefahren werden kann, werden hinten Gewichte hineingestemmt. So kann man dann eine Person nach ganz weit oben über die Köpfe der Schauspieler bringen. Dafür sind die Leute von der Kamerabühne zuständig (schaut mal in 10 Fragen in 100 Sekunden an Frank rein!)
![]() Gestern hat das gesamte Team von WINNETOUS SOHN das Abschlussfest gefeiert, denn wir sind fertig mit drehen. Der Film ist im Kasten! Dabei konnten wir schon einige erste Szenen aus dem Film sehen - sieht suuuuuper aus und wir freuen uns schon so auf den fertigen Film. Dieser muss jetzt aus allen gedrehten "Filmschnipseln" zusammengeschnitten werden. Dann fehlen noch die Musik und die Geräusche. Natürlich müssen auch Trailer, Filmposter und viele weitere Sachen gemacht werden. Wie stellt ihr euch denn das Poster vor? Schreibt es uns die Kommentare. Das alles dauert noch ein paar Monate, da wir uns dabei natürlich ganz viel Mühe geben und nichts dem Zufall überlassen ;). Wir sind auch in dieser Zeit für euch da und es gibt hier viel zu sehen und zu lesen. Da es ab jetzt aber nicht mehr jeden Tag so viel zu berichten gibt wie bei den Dreharbeiten, da auch Fliegendes Auge leider nicht mehr so oft durch die Gegend fliegen kann, werden wir ab jetzt ca. 2-3 mal pro Woche etwas neues in den BLOG stellen. Natürlich haben wir auch noch vieeeel Material von den Dreharbeiten nachzureichen (Fliegendes Auge war sehr fleißg) - also seid ihr gefühlt noch mitten in den Dreharbeiten! ZUSATZINFOS VI
Im Grunde genommen kämpfte Karl May in seinen Büchern gegen die Unterdrückung der Völker, verwehrte sich gegen Vorurteile und dachte für sich, gegen die allgemeine Meinung anzuschreiben. Dennoch gibt es einige, aus heutiger Sicht rassistische Formulierungen, die damals allerdings so üblich und Gang und Gäbe waren. Auf der einen Seite kann man abwertende Aussagen über Juden, Iren, Chinesen, Armenier, Schwarze, Beduinen und Mestizen finden. Auf der anderen werden genau die dann auch wieder positiv dargestellt, als ganz besondere Menschen. Karl May war beeinflusst durch die Strömungen seiner Zeit, aber egal, was man über ihn sagen kann, Phantast, Dieb, Träumer, Spinner, Lügner, Rassist – er hat große Welten, Figuren und Geschichten für uns erfunden, hat uns an seinem Wahnsinn teilnehmen lassen und dafür kann man ihm nur dankbar sein. ZUSATZINFOS V
Erst mit 58 Jahren reiste Karl May für ein Jahr durch den Orient. Dabei führte er ein Reisetagebuch, das allerdings nur noch in Bruchstücken vorhanden ist. Auf dieser Reise soll er zweimal einen Nervenzusammenbruch erlitten haben und es wurde vermutet, dass er es nicht aushalten konnte, wie es wirklich zuging im Orient und es nicht schaffte das mit seiner Traumwelt in Einklang zu bringen. Auch in der deutschen Öffentlichkeit wurden ihm, wegen seiner Lügen und seiner Vergangenheit immer mehr Vorwürfe gemacht, die ihn bis zu seinem Tod begleiteten. Erst mit 66 reiste Karl May mit seiner zweiten Frau nach Amerika. Aber auch hier konnte er die Wirklichkeit kaum aushalten. Sie hatte nicht viel mit seinen Büchern zu tun und muss ihn sehr durcheinander gebracht haben. Im Alter von 70 Jahren starb Karl May. ![]() An einem Filmset gibt es so manche Kuriosität. Hier ein paar Beispiele. 1) Wurfprobe Beispiel: Jemand wirft etwas durch die Luft. Es folgt eine sogenannte Wurfprobe! Wie weit soll der Gegenstand fliegen, soll er im Bild liegen bleiben oder nur kurz zu sehen sein? Es wird darauf geachtet, dass man keinen Arm sieht, der wirft, dass der Gegenstand die richtige Höhe hat. Sowas will geprobt sein! 2) Mülltonnenkorrektur Beispiel: Gegenstände stehen als Hintergrund im Bild herum. (Hier: Mülltonnen). Da kann es passieren, dass etwas zu viel Aufmerksamkeit auf sich zieht, dann muss es umgestellt werden, der Standort korrigiert werden. Auch der umgekehrte Fall, dass eben beispielsweise die Mülltonne nicht präsent genug ist, kann eintreten. Da hieß es bei uns z.B.: "Mülltonnenkorrektur!" 3) Blattschneiden Beispiel: Ein bis zwei Blätter sind im Bildrand! Wie soll das Bild aufgebaut sein? Dürfen die Blätter zu sehen sein? Stören sie? Dann müssen sie weggeschnitten, das Bild freigemacht werden. Vielleicht soll auch ein Wald im Film erzählt werden und man könnte um die Kamera herum Blätter arrangieren, um das darzustellen? 4) Uhrzeittrickserei Beispiel: Man kann eine Uhr sehen und braucht natürlich die "Drehzeit" und nicht die Echtzeit! Die Ausstattung stellt schlauerweise nicht erst vorm Drehen die Uhren um, sondern kalkuliert das. Wenn es im Film 21.04 Uhr sein soll, stellen die Ausstatter die Uhren zwei Stunden bevor diese Szene gedreht wird auf 19.04 Uhr. Fazit! Auf jede Kleinigkeit muss beim Drehen geachtet werden! Für die Zeit der Dreharbeiten gibt es ein extra Produktionsbüro in der Stadt, in der sich auch unser Hotel befindet. Hier gibt es neben einigen Büroräumen (hier zu sehen mit Thomas, dem Filmgeschäftsführer) auch ein Kostümlager... ... und ein Ausstattungslager. Das Büro wird genutzt, um von hier aus Organisatorisches zu klären, Verträge zu machen, Gelder zu kalkulieren und wie ihr auch auf den Bildern seht Sachen zu lagern.
ZUSATZINFOS IV
Karl May lebte so sehr in seinen Geschichten und mit seinen Figuren, dass er bald nicht mehr genau wusste, ob er jetzt er jetzt er selbst war oder Old Shatterhand. Er ließ sich die von ihm erfundenen Gewehre seiner Helden machen, den Bärentöter und den Henrystutzen und seine Leser sprachen ihn in den zahlreichen Leserbriefen mit Old Shatterhand an. Gleichzeitig behauptete Karl May, er könne Texte aus dem Türkischen, Persischen, Kurdischen und verschiedenen Indianerdialekten übersetzen. Er behauptete mehr als 1200 Sprachen und Dialekte zu beherrschen und der Häuptling von 35.000 Apachen zu sein, als direkter Nachfolger von Winnetou. Und er nannte sich Dr. Karl May, obwohl er nie den Doktor gemacht hatte. Seine Phantasie ging mit ihm durch und er konnte die Wirklichkeit nicht mehr von seinen Geschichten unterscheiden. |
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September 2020
AutorenAnja |